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zurück P(i)ech gehabt!unter dem Titel: "P(i)ech gehabt!"beschreibt Norbert Lohrke von Globalyze in Stock-World die Spur von Piech und das System des Aufsichtsratsvorsitzenden der Volkswagen AG:Was bei Volkswagen seit geraumer Zeit abläuft, geht auf keine Kuhhaut mehr. So jedenfalls pflegte man bei uns zu sagen, wenn etwas an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten war. Und dass die ganzen Schweinereien die dort laufen keine Einzelfälle sind und dahinter ein System steht ist jedem klar, der ein wenig Lebenserfahrung auf dem Buckel hat. Und welche Dimension das Ganze hat, kann man daran erahnen, dass selbst der Regisseur und Filmemacher Dieter Wedel darüber ernsthaft nachdenkt, einen Mehrteiler über die Vorgänge bei VW zu drehen. „Das ist ein Wahnsinns-Stoff, in dem alles vorkommt: Sex, Intrigen und Macht“. Mit diesem Film wird er, die von ihm produzierten Filme wie „Der große Belheim“ oder „Die Affäre Semmeling“, in Vergessenheit geraten lassen. Das ist heute schon klar. Denn was sich bei Volkswagen abgespielt hat und leider immer noch abspielt, ist eine Soap, wie man sie in seiner kühnsten Fantasie nicht ausdenken könnte. Über die Lustreisen und die Korruption mit den Betriebsräten habe ich seinerzeit an dieser Stelle schon ausgiebig berichtet. Auch über die Verurteilungen von dem Dutz-Freund unseres Ex-Kanzlers Peter Hartz und Klaus-Joachim Gebauer. Wobei uns leider der Name Hartz noch weiter erhalten bleiben wird. Und unsere „selbstlosen“ Gewerkschaftsfreunde von der IG Metall, die sich in der Vergangenheit aufspielten, als wären sie die einzigen, die an die armen Arbeitnehmer denken, haben mächtig eins auf die Schnauze bekommen. Wobei diese potemkinsche Fassade spätestens seit Ex-IG-Metall Chef Franz Steinkühler mit seinen Insidergeschäften und Zwickels Handreichung zu dem Esser Millionendeal bei Mannesmann deutliche Risse bekommen hat. Aber irgendwie mag der mit etwas Abstand auf das ganze Theater Schauende nicht so recht glauben, dass sich das alles wie zufällig ereignet hat. Dafür ist die Tragweite einfach zu groß. Und die Liste zu lang. Man erinnere sich nur an den längst vergessenen José Ignacio Lopez, der mit sieben seinen Mitarbeitern nach Wolfsburg kam und offenbar Firmeninterna der General Motors Tochter Opel mitgenommen hatte. In den USA wurde seinerzeit sogar einen Klage wegen Industriespionage auf Grundlage des RICO-Acts, der ursprünglich zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens geschaffen wurde, eingereicht. Gegen eine Zahlung von 100 Mio. Dollar Schadensersatz an GM und dem Bezug von 1 Mrd. Dollar Bauteile wurde ein Vergleich erzielt, der es zu keiner Verurteilung hat kommen lassen. Wer da noch glaubt, dass das alles zufällig passiert wäre, irrt. Denn das Ganze hat System. Und das System hat einen Namen. Und der lautet Ferdinand Karl Piech. Jener Mann der am 1. Januar 1993 Nachfolger von dem damaligen erfolglosen Carl Hahn den Vorstandsvorsitz übernommen und den Volkswagen-Konzern zugegebenermaßen in eine nicht wenig erfolgreiche Gegenwart geführt hat. Und der inzwischen zu einem der einflussreichsten Menschen in der deutschen Automobilindustrie zählt. Und als Aufsichtsratsvorsitzender von Volkswagen und Aufsichtsratsmitglied bei Porsche mit dem latenten Interessenskonflikt und Verstoß gegen der Corporate Governance Kodex offensichtlich gut leben kann. Es ist geradezu lächerlich, wie er sich in der Lustreisen Affäre als Unwissender hingestellt hat und so tat, als wenn er von dem allen nichts gewusst hätte. Er, der sich überall einmischte und der dafür bekannt war, dass er mit den Arbeitnehmervertretungen und Gewerkschaften den engen Schulterschluss suchte und zu allem bereit war, damit er unbehelligt seine Vision eines globalen Autokonzerns umsetzen kann. Allein sein Blick verrät diesen ungestümen Ehrgeiz. Und wie verschlagen und einfältig zugleich Herr Piech ist, zeigte sich auf der soeben stattgefundenen Hauptversammlung von Volkswagen am Donnerstag, den 24. April. Dort sollte auf Antrag der Cleanstate e.V. eine Sonderprüfung der Buchführung und außervertraglichen Vergünstigungen von VW zu Unternehmen der Familien Piech und Porsche geprüft werden. Weil nach §142 AktG der Stimmrechtsausschluss der betroffenen Parteien gilt, musste also mit der Annahme des Antrags gerechnet werden, der ansonsten von Piech & Co. sicherlich abgeschmettert worden wäre. Und jetzt kommt’s. Da schlüpft plötzlich ein Herr Asterlosch aus Salzburg aus dem Hut und will die KPMG an Stelle der von Cleanstate vorgeschlagenen Wengert AG mit der Sonderprüfung beauftragen. Jene Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die in der VW-Affäre nicht gerade mit tollen Ergebnissen geglänzt hatte. Auf Nachfrage musste der Aufsichtsratsvorsitzende Piech zu seiner Schande gestehen, dass es sich bei Herrn Asterlosch um seinen „persönlichen Assistenten“ handelt. Was im Übrigen auch aus einer Rechnung hervorgeht, mit der Herr Piech sein Büro in Salzburg auf Kosten von VW umbauen ließ und die auf der Globalyze Webseite eingesehen werden kann. Hätte es noch eines Beweises bedurft, wie Piech in die ganzen Skandale verstrickt ist, so hat es diese Begebenheit allen offenbar gemacht. Piech ist an einer Aufklärung der Vorgänge nicht interessiert, da er offensichtlich mehr zu verbergen hat, als derzeit den Weg ins Tageslicht gefunden hat. Und hätte es beinahe auch geschafft. Hätten nicht die Jungs von Cleanstate e.V., die es sich zum Ziel gesetzt haben, Kriminalität, Korruption, Vetternwirtschaft und Rechtsmissbrauch in Politik, Staat und Wirtschaft unseres Landes an die Öffentlichkeit zu bringen und zu bekämpfen, aufgepasst. Pech gehabt, Herr P(i)ech! Einen schönen Tag und hohe Renditen wünscht Ihnen. Ihr Norbert Lohrke Quelle: http://www.stock-world.de/analysen/2610247-P_i_ech_gehabt.html |
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